mass6 by Carmen

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Autor:Carmen
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-05T16:22:14+00:00


Vierzehn

Kai Leng hatte keine Angst, erkannt zu werden, als er durch die verwinkelten Straßen von Omega ging. Seit er das letzte Mal dort gewesen war, hatte er sein Aussehen völlig verändert. Diesmal trug er auf Anweisung des Unbekannten keine Verkleidung.

Dennoch war er wachsam. Obwohl er äußerlich ruhig wirkte, befanden sich seine Sinne in einem Zustand höchster Erregung. Es war immer gut, auf Ärger vorbereitet zu sein, wenn man auf Omega war. Die gesetzlose Station wurde von Söldnern und Kriminellen überflutet, jede Begegnung konnte in einem Ausbruch von Gewalt enden.

Kai Leng blickte zwei Batarianer an, die sich ihm näherten. Mit den Augen fixierte er sie und machte sie so zur potenziellen Bedrohung. Die vieräugigen Freaks bemerkten, dass er sie anstarrte. Er konnte einen Moment der Unentschlossenheit in ihren Augen ausmachen. War diese Bedrohung einer Konfrontation wert oder war es eine, die sie besser meiden sollten? Schließlich trafen sie die richtige Entscheidung und gingen auf die andere Straßenseite.

Als der Unbekannte ihm zuerst von seinem neuesten Auftrag berichtet hatte, war Kai Leng skeptisch gewesen.

„Ich glaube nicht, dass Aria T’Loak ein Fan von Cerberus ist.“

„Sie ist Geschäftsfrau“, hatte der Unbekannte ihm versichert. „Sie wird sich mein Angebot zumindest anhören.“

„Und wenn sie ablehnt?“

„Wir sind nicht an einem Kampf interessiert“, erinnerte ihn der Unbekannte. „Wir wollen eine Partnerschaft bilden.

Ich brauche für diese Mission jemanden, dem ich trauen kann“, fuhr er fort. „Machen Sie einfach alles genau so, wie ich es Ihnen gesagt habe, und es wird funktionieren.“

Kai Leng bog um die Ecke und kam in Sichtweite des Afterlife. Wie üblich erstreckte sich die Schlange am Eingang den ganzen Block entlang, bevor sie um die Ecke verschwand. Doch er hatte nicht die Absicht, in der Schlange zu warten.

Er ging zu dem kroganischen Türsteher und erklärte: „Ich muss Aria T’Loak sprechen.“

„Name?“, fragte der Kroganer.

„Ich stehe nicht auf der Liste“, gestand Kai Leng.

„Dann kommen Sie nicht rein.“

Zwei Tausend-Credit-Chips erschienen plötzlich in der Hand des Cerberus-Agenten. Er presste sie in die riesige Hand des Kroganers.

„Sie können sich den Weg ins Afterlife nicht erkaufen“, erklärte der Kroganer mit einem tiefen Lachen und streckte die Hand aus, um Kai Leng seine Credits zurückzugeben.

„Sagen Sie ihr, ich habe Informationen über einen Mann namens Paul Grayson“, erklärte Kai Leng. Er weigerte sich, das Geld zurückzunehmen und fügte hinzu: „Sie kennt ihn vielleicht unter dem Namen Paul Johnson.“

Die Augen des Kroganers verengten sich zu dünnen Schlitzen. Doch er griff an den Kragen seines Anzugs, um den eingebauten Transmitter zu aktivieren.

„Stellt eine Nachricht an Aria durch“, sagte er zu jemandem im Klub. „Ein Mensch ist hier, um mit ihr über Paul Grayson zu sprechen. Oder vielleicht heißt er auch Paul Johnson. Er steht nicht auf der Liste.“

Rund dreißig Sekunden herrschte Stille, während sie auf eine Antwort warteten. Dann weiteten sich die Augen des Kroganers, als er die Befehle von drinnen hörte.

„Ja. Richtig. Ich schicke ihn gleich rein.“

Er wandte sich an den wartenden Menschen. „Aria schickt jemanden, der Sie abholt. Gehen Sie hinein zur Garderobe.“

Erneut bot er Kai Leng seine Credits an.

„Behalten Sie sie“, sagte er dem Türsteher und folgte damit den Anordnungen des Unbekannten, einen guten Eindruck zu hinterlassen.



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